TSA setzt Selbstbedienungs-Screening-Technologie für Passagiere an US-Flughäfen ein

| Dezember 28, 2023
TSA setzt Selbstbedienungs-Screening-Technologie für Passagiere an US-Flughäfen ein

Ab 2024 werden einige Reisende die Möglichkeit haben, die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen der Vereinigten Staaten (USA) selbständig zu passieren.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (TSA) wird eine neue „Selbstbedienungs“-Screening-Technologie testen. Der Versuch wird im Januar 2024 auf dem Harry Reid International Airport in Las Vegas beginnen.

Die Selbstkontrolle soll die Effizienz an den Sicherheitskontrollstellen erhöhen und die Wartezeiten verkürzen. Außerdem soll die Zahl der TSA-Beschäftigten bei steigenden Fluggastzahlen stabil gehalten werden.

„Ähnlich wie die Selbstbedienungs-Kioske in Schnellrestaurants und Restaurants, ermöglicht die Selbstbedienungs-Kontrolle den Passagieren des Trusted Traveler Programms, den Sicherheitskontrollprozess selbständig zu durchlaufen“, so Screening at Speed Program Manager Dr. John Fortune in einer Pressemitteilung.

Die Selbstkontrollen werden TSA PreCheck-Mitgliedern zur Verfügung stehen, so dass sie ihre eigenen Körperscans durchführen können.

TSA Precheck ist ein Programm der US-Regierung, das Fluggästen mit geringem Risiko ein beschleunigtes Sicherheitskontrollverfahren an US-Flughäfen ermöglicht. Sie wurde 2013 ins Leben gerufen und hat derzeit über 10 Millionen aktive Teilnehmer.

Es wird erwartet, dass Reisende, die die Selbstbedienungsoption nutzen, den Durchleuchtungsprozess schneller und mit minimaler Unterstützung durch TSA-Beamte (TSOs) durchlaufen.

Fortune erläuterte weiter: „Die Reisenden werden die Passagier- und Handgepäckkontrollsysteme an den einzelnen Konsolen oder Kontrollspuren selbst nutzen, wodurch die Anzahl der Durchsuchungen und Taschenkontrollen, die die TSOs durchführen müssen, reduziert wird und ihre Zeit für die arbeitsintensiveren Aspekte der Kontrollvorgänge verwendet werden kann.“

Selbstkontrollen würden die derzeitigen Sicherheitskontrollen nicht ersetzen, könnten aber die Wartezeiten und die Arbeitsbelastung des TSA-Personals verringern.

Wie die TSA PreCheck-Selbstkontrolle funktioniert

Das Logistikunternehmen Vanderlande, das für die Entwicklung automatischer Gepäckscanner bekannt ist, hat das Selbstkontrollkonzept entwickelt, das im Januar auf dem Flughafen von Las Vegas eingeführt wird.

Nachdem die Passagiere ihre persönlichen Gegenstände durch den automatischen Scanner geschoben haben, kommen sie zu vier separaten Stationen mit individuellen Körperkontrollportalen.

Jedes Portal verfügt über automatische Eingangs- und Ausgangstüren. Wenn ein Reisender an der Reihe ist, wird er durch das Portal geführt, und die Eingangstüren schließen sich automatisch.

Ein Videobildschirm führt die Passagiere durch jeden Schritt. Dazu gehört auch, dass man die richtige Haltung einnimmt und die Arme nach oben streckt, ähnlich wie bei den Körperscannern in der regulären Sicherheitsschlange. Die Passagiere werden dann einem Millimeterwellen-Scan unterzogen.

Wenn sie den Körperscan nicht bestehen, z. B. weil sie einen Gegenstand in einer Tasche vergessen haben, wird auf dem Videobildschirm der Bereich markiert, aus dem der Gegenstand entfernt werden muss. Die Einstiegstüren öffnen sich wieder, so dass die Fahrgäste den Gegenstand entnehmen und wieder einsteigen können.

Nach erfolgreicher Kontrolle gehen die Reisenden durch die Ausgangstüren, um ihr Gepäck zu holen und das Terminal zu verlassen.

Andere Designs für Selbstkontrollen

Die TSA testet derzeit drei weitere Prototypen für Selbstbedienungssysteme, die jeweils leicht unterschiedliche Schritte für Reisende vorsehen.

Das Unternehmen Micro-X hat zwei verschiedene Lösungen für die Selbstkontrolle von Fluggästen entwickelt.

Die erste besteht aus einzelnen Screening-Konsolen, die als Pods ausgeführt sind. Zu diesen Konsolen gehören ein kompaktes Handgepäckkontrollsystem und ein Flachbildschirm für die Passagierkontrolle.

Die zweite Lösung ist ein kleines Computertomographie (CT)-Röntgensystem, das für ein kompaktes Handgepäck und die persönliche Selbstuntersuchung konzipiert ist.

Ein weiterer Entwurf, diesmal von Voxel Radar, zeichnet sich durch „in-motion“-Screening-Panels aus. Die Panels werden die Passagiere in Echtzeit scannen, wenn sie ihr Handgepäck auf das Förderband des Checkpoints legen.

Verschiedene Prototypen der Selbstkontrollsysteme wurden bereits am Ronald Reagan Washington National Airport und in Atlantic City getestet.

Kontaktloses Reisen und digitale Systeme

Viele Länder auf der ganzen Welt modernisieren und digitalisieren ihre Systeme, um den Reisenden ein nahtloses Reiseerlebnis zu bieten.

Flughäfen auf der ganzen Welt führen biometrische Verfahren ein, um das Reisen schneller und effizienter zu gestalten. Das Vereinigte Königreich (VK) verwendet bereits an einigen Einreisestellen elektronische Passport-Gates (eGates).

Der Frankfurter Flughafen in Deutschland, der Flughafen Dubai und der Changi-Flughafen in Singapur verwenden bereits biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsscans für die automatische Authentifizierung und das kontaktlose Reisen oder werden dies bald tun.

Das Vereinigte Königreich und die Europäische Union (EU) sind ebenfalls dabei, Visa- und Einwanderungsverfahren zu digitalisieren. Das Vereinigte Königreich stellt auf eine elektronische Akte oder ein eVisum um. Gleichzeitig wird die Beantragung von Schengen-Visa in der EU bald online erfolgen. Umgekehrt wird die EU ihr biometrisches Grenzkontrollsystem für die Einreise und Ausreise (EES) einführen.

Sowohl das Vereinigte Königreich als auch die EU vereinfachen das Einreiseverfahren für vorab überprüfte Reisende mit geringem Risiko durch die elektronische Reisegenehmigung (ETA) im Vereinigten Königreich und das Europäische Informations- und Reisegenehmigungssystem (ETIAS) in der EU.