Eurostar will trotz Verzögerungen mit dem Test des neuen EES der EU beginnen

| November 18, 2024
Eurostar will trotz Verzögerungen mit dem Test des neuen EES der EU beginnen
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Da die Europäische Union (EU) den Start ihres neuen Grenzkontrollsystems verzögert, will Eurostar die zusätzliche Zeit effektiv nutzen.

Der Hochgeschwindigkeitszug, der das Vereinigte Königreich mit dem europäischen Festland verbindet, möchte mit dem Test des Entry/Exit Systems (EES) beginnen.

Das EES wird biometrische Technologie verwenden, um Nicht-EU-Bürger und Einwohner, die in den Schengen-Raum ein- und ausreisen, zu registrieren und zu verfolgen.

An den EU-Außengrenzen müssen Reisende Fingerabdrücke und Gesichtsscans abgeben, anstatt sich ihren Pass abstempeln zu lassen.

Der ursprünglich für 2022 geplante Start des automatischen Grenzkontrollsystems wurde auf unbestimmte Zeit auf 2025 verschoben.

Eurostar hofft, durch die Durchführung begrenzter Tests mit einigen wenigen Reisenden wertvolle erste Erfahrungen zu sammeln.

Warum Eurostar den EES-Test frühzeitig durchführen möchte

Der Generalsekretär von Eurostar, Gareth Williams, informierte den Ausschuss für Justiz und Inneres über die Pläne des Unternehmens für EES-Tests, berichtete TTG Media.

Es beinhaltet EES-Tests mit fünf bis zehn Prozent der Reisenden, um zu bewerten, wie die Technologie „in einer realen Umgebung“ funktioniert.

„[I would like] dieses Element des ‚Big Bang‘ zu nehmen und von dort aus nach und nach Vertrauen und Erfahrung aufzubauen“, sagte Williams.

Eurostar ist der Ansicht, dass frühe Tests ihnen Zeit geben würden, eventuelle Probleme vor der offiziellen Einführung des Systems zu finden.

Dies könnte entscheidend sein, um erhebliche Unterbrechungen und lange Verspätungen für Reisende zu vermeiden.

Durch frühzeitige EES-Tests mit einer kleinen Gruppe von Reisenden kann Eurostar sicherstellen, dass das System bei der vollständigen Einführung reibungslos funktioniert.

Dies würde auch bedeuten, dass sowohl Reisende als auch Mitarbeiter sich mit der Technologie vertraut machen können, bevor sie flächendeckend eingeführt wird.

Verzögerungen und Herausforderungen bei der Einführung der EBS

Eurostar will trotz Verzögerungen mit dem Test des neuen EES der EU beginnen
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Das EES zielt darauf ab, die Sicherheit zu verbessern, indem es genauer verfolgt, wer ein- und ausreist und wie lange sich Reisende in der EU aufhalten.

Nicht-EU-Bürger und Einwohner können sich innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen nur bis zu 90 Tage in der EU aufhalten, aber viele bleiben unerkannt länger.

Es wird erwartet, dass das neue System die Grenzkontrollen auf lange Sicht schneller und effizienter macht.

Branchenführer erwarten jedoch, dass es im ersten Jahr der EES-Einführung zu langen Warteschlangen und einem Verkehrschaos kommen wird.

Dies ist darauf zurückzuführen, dass Reisende ihre biometrischen Daten an der Grenze statt an einem anderen Ort oder über eine App im Voraus registrieren.

Viele Grenzübergangsstellen und Transportunternehmen standen ebenfalls vor Herausforderungen bei der Vorbereitung auf die EES-Kontrollen.

Mehrere EU-Länder benötigten mehr Zeit, um sich auf die neue Technologie vorzubereiten und die erwarteten langen Wartezeiten an den Grenzen zu bewältigen.

Das EES-System muss noch weiter verfeinert werden, denn die EU hat festgestellt, dass es immer noch Probleme mit der Zuverlässigkeit der Datenverwaltung gibt.

Eurostar verfügte bereits über biometrische Scanner und Geräte, hatte aber immer noch technische Probleme beim Datenaustausch mit EU-Systemen.

„Wenn die Daten, die wir sammeln, nicht an die EU-Systeme weitergegeben werden können, kann es nicht weitergehen“, sagte Williams.

Die Beamten müssen das System stärker testen, um sicherzustellen, dass es gut funktioniert und große Datenmengen verwalten kann.

Bedenken bezüglich der EES-Tests

Die EES hatte immer wieder mit technischen und logistischen Problemen zu kämpfen, die ihren Start mehrfach verzögert haben.

Eine große Herausforderung ist es, sicherzustellen, dass alle EU-Grenzübergänge über die Technologie für eine reibungslose Datenerfassung und -verarbeitung verfügen.

Die Installation und das Testen von Gesichtserkennungs- und Fingerabdruck-Scansystemen in mehreren Ländern ist komplex.

Dies ist besonders an stark frequentierten Grenzübergängen wie Flughäfen, Bahnhöfen und Fährhäfen eine Herausforderung.

Der geschäftige Hafen von Dover muss noch vor dem geplanten Start Tablets und Kioske erhalten.

Andere Grenzübergangsstellen, wie z.B. die französischen Häfen, äußerten ebenfalls Bedenken, dass das System in einer realen Umgebung getestet werden muss.

Beamte haben auch Bedenken über mögliche lange Wartezeiten an den Grenzübergängen geäußert.

Die mobile EES-App, die Reisenden helfen soll, ihre persönlichen Daten und Passdaten im Voraus zu registrieren, befindet sich noch in der Entwicklung.

Kostenpflichtige Erkundung anderer potenzieller Lösungen

Eurostar will trotz Verzögerungen mit dem Test des neuen EES der EU beginnen
Bild mit freundlicher Genehmigung von Helmut Zozmann, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Während Eurostar plant, EES an einer kleinen Gruppe von Reisenden zu testen, erforschen andere Verkehrsunternehmen andere Lösungen.

Getlink, das Unternehmen, das den Ärmelkanaltunnel betreibt, hat die Idee einer „Drive-Through“-Gesichtserkennungstechnologie ins Spiel gebracht.

Dies würde es Reisenden ermöglichen, ihr Gesicht scannen zu lassen, ohne ihr Fahrzeug zu stoppen, um eine schnellere Kontrolle zu ermöglichen und Verkehrsbehinderungen zu vermeiden.

„Wir hoffen, dass wir mit der EU und den nationalen Behörden in Frankreich und Großbritannien in Kontakt treten und diese Vorschläge vorantreiben können“, sagte John Keefe, Chief Corporate and Public Affairs Officer von Getlink, vor dem Ausschuss.

Er forderte alle Parteien auf, „das Beste aus der Verzögerung zu machen und ein noch besseres System einzurichten, wenn [the EES] in Betrieb geht.“

Die effektive Nutzung der Zeit kann zwar bei den Vorbereitungen auf die EBS helfen, könnte aber auch mehr Kosten bedeuten.

Getlink und Eurostar haben bereits Geld für neue Geräte und die Schulung von Mitarbeitern ausgegeben, um die EES-Anforderungen zu erfüllen.

Keefe teilte mit, dass diese Investitionen „über den Winter und bis ins nächste Jahr hinein überwintert“ oder vorübergehend auf Eis gelegt werden.

Er merkte auch an, dass diese Investitionskosten letztendlich zu höheren Ticketpreisen für Reisende führen könnten.

„Alles, was wir tun, um die Reise unserer Kunden zu verbessern, wird weitergegeben“, erklärt Keefe.

Die Zukunft der Grenzübergänge zwischen Großbritannien und der EU

Das Engagement von Eurostar, das EES frühzeitig zu testen, zeigt, dass das Unternehmen bestrebt ist, den Übergang für die Reisenden so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Während der genaue Zeitplan für die Einführung der EES noch unklar ist, hat die EU bereits erklärt, dass sie eine schrittweise Einführung in Erwägung zieht.

Dies könnte bedeuten, dass die EBS an einigen EU-Standorten startet, die bereits fertig sind, während andere nachziehen.

Es könnte auch bedeuten, dass eine kleine Gruppe von Reisenden biometrisch überprüft werden muss, ähnlich wie beim EES-Testplan von Eurostar.

Reisenden wird empfohlen, sich beim Überschreiten der Grenzen Großbritanniens und der EU über eventuelle Aktualisierungen oder neue Anforderungen zu informieren.