Innenministerium steuert auf ein rein digitales System zum Nachweis des Einwanderungsstatus zu

| April 19, 2024
Innenministerium steuert auf ein rein digitales System zum Nachweis des Einwanderungsstatus zu

Das Innenministerium des Vereinigten Königreichs (UK) hat damit begonnen, Inhabern biometrischer Aufenthaltsgenehmigungen (BRP) Einladungen zum Wechsel zu eVisas zu schicken.

Laut einer Pressemitteilung hat das Innenministerium am 17. April mit dem Versand von E-Mails an Inhaber von BRP begonnen.

Die E-Mails enthalten Einladungen, ein Konto bei UK Visas and Immigration (UKVI) zu erstellen, um auf ihr eVisa zuzugreifen.

Ein eVisum ist ein Online-Datensatz und ein digitaler Beweis für ihren Einwanderungsstatus. Dies zeigt, dass sie das Recht haben, in Großbritannien zu leben, zu arbeiten, zu studieren und auf öffentliche Gelder zuzugreifen.

Die Einrichtung eines UKVI-Kontos ist kostenlos. Auch der aktuelle Einwanderungsstatus oder die Rechte im Vereinigten Königreich werden dadurch nicht verändert, beeinträchtigt oder aufgehoben.

„Wir haben bereits bedeutende Schritte unternommen, um das Grenz- und Einwanderungssystem digital umzugestalten“, sagte Tom Pursglove, Minister für legale Einwanderung und die Grenze.

Er fügte hinzu, dass die flächendeckende Einführung von eVisa ein „wichtiger Teil“ dieses Prozesses ist. Sie ebnet den Weg für die Vision der Regierung von einer kontaktlosen Grenze.

Die E-Mail-Einladungen werden schrittweise verschickt, bevor das Verfahren im Sommer 2024 für alle BRP-Inhaber geöffnet wird.

In diesem Jahr schafft die Regierung schrittweise alle physischen Dokumente ab, die zum Nachweis des britischen Einwanderungsstatus verwendet werden.

Dazu gehören biometrische Aufenthaltskarten (BRP), biometrische Aufenthaltskarten (BRC) und Passvermerke, wie z. B. Stempel mit feuchter Tinte und Vignettenaufkleber.

Ab dem 1. Januar 2025 wird das Innenministerium keine physischen Einwanderungsdokumente mehr ausstellen, sondern nur noch eVisas.

Vorteile des eVisas oder digitalen Einwanderungsstatus

Die Umstellung auf eVisas steht im Einklang mit anderen Ländern, die physische Einwanderungsdokumente durch digitale Formate ersetzen.

Pursglove betonte, dass die Ersetzung physischer Einwanderungsdokumente durch eVisas „eine strenge Kontrolle“ darüber gewährleisten wird, wer nach Großbritannien kommt, um zu leben, zu arbeiten oder zu studieren.

Er fügte hinzu, dass eVisas die Grenzsicherheit stärken und den Missbrauch des Einwanderungssystems verhindern und gleichzeitig Kosteneinsparungen für die britischen Steuerzahler bringen.

Da ein eVisa eine digitale Aufzeichnung des Einwanderungsstatus ist, kann es nicht verloren gehen oder manipuliert werden.

Sie ist sicher und mit den eindeutigen biometrischen Daten des Inhabers verknüpft, wie ein BRP oder BRC, was Identitätsbetrug verhindert.

Einzelpersonen können auch auf ihre Rechte und Berechtigungen zugreifen, ohne auf das physische Dokument zu warten.

Ein weiterer Vorteil einer digitalen Aufzeichnung der eigenen Berechtigungen im Internet besteht darin, dass man überall und in Echtzeit darauf zugreifen kann.

Dies ermöglicht die sofortige Aktualisierung der Kontakt- und Passdaten mit dem Innenministerium.

Sie können Ihre Rechte nachweisen, indem Sie eine schnelle und einfache Überprüfung auf der Website der britischen Regierung über einen sicheren Online-Service durchführen.

Mehrere öffentliche Einrichtungen nutzen diesen Online-Dienst bereits, um die Anspruchsberechtigung und die Zugangsberechtigung für öffentliche Dienste zu bestimmen.

Personen mit einer gültigen Genehmigung unterliegen bei Reisen in und aus dem Vereinigten Königreich keiner Einwanderungskontrolle.

Wie die neue elektronische Reisegenehmigung (Electronic Travel Authorization, ETA) ist auch das eVisum mit ihrem Reisepass verknüpft, der in ihrem UKVI-Konto registriert sein sollte.

Die Grenzbeamten können dann ihre Pässe scannen und ihr Visum oder ihre Erlaubnis zur Einreise und zum Aufenthalt in Großbritannien abrufen.

Probleme mit dem eVisa-Online-Service des Innenministeriums

Dem Innenministerium zufolge sind eVisas „erprobt und bewährt“, da sie bereits von Millionen von Personen genutzt werden.

Dazu gehören auch diejenigen, die im Rahmen des European Union Settlement Scheme (EUSS) den Status der Ansiedlung und Voransiedlung erhalten haben.

Es gibt jedoch Berichte von Personen mit gültigem Einwanderungsstatus in Großbritannien, die Probleme haben, ihre Rechte nachzuweisen.

Monique Hawkins von The3Million berichtete über die Probleme, die viele eVisa-Inhaber bei einem Treffen mit dem Justiz- und Innenausschuss des britischen Parlaments hatten.

The3Million ist eine gemeinnützige Gruppe, die sich für die Rechte der in Großbritannien lebenden Bürger der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) und der Schweiz einsetzt.

Hawkins sagte, dass es vor allem schwierig ist, sich im Online-System zurechtzufinden, da es mehrere Schritte umfasst.

Ein eVisa-Inhaber muss sich in das System einloggen und einen Code eingeben. Öffentliche Stellen müssen auch den von der Person angegebenen Code überprüfen.

Der Nachweis der eigenen Rechte wird noch schwieriger, wenn die Datenbank die Daten eines eVisa-Inhabers nicht erkennt.

Es wurde berichtet, dass das System fehlerhafte oder gemischte Datensätze und mehrere Fehler anzeigt.

So kann das eVisa einer Person beispielsweise ein anderes Foto oder eine Mischung aus richtigen und falschen Daten zeigen.

Die Fluggesellschaften werden ihnen nicht erlauben, an Bord zu gehen und nach Großbritannien zu kommen, wenn sie ihre Rechte oder Genehmigungen nicht nachweisen können.

Infolgedessen könnten Personen, die nicht im Vereinigten Königreich ansässig sind, wichtige Verpflichtungen, wie zum Beispiel die Arbeit, verpassen.

Hawkins schlug vor, dass alle Personen mit britischem Einwanderungsstatus anstelle des Online-Systems einen Reiseausweis erhalten sollten.

Dabei kann es sich um eine digitale Darstellung handeln, wie z.B. einen 2D-Barcode, wenn auch nicht um ein physisches Dokument.

Sie fügte hinzu, dass für Menschen aus dem Ausland, denen aufgrund von Systemfehlern beim Nachweis ihres Einwanderungsstatus die Beförderung verweigert wird, eine 24/7-Support-Hotline zur Verfügung stehen muss.